Mit mehr als 200 vorgestellten Bauten beschränkt sich der Autor auf die moderne Stadtentwicklung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts und taucht ein in die Geschichte einer Stadt, die maßgeblich von ihrer Architektur-Avantgarde der Zwanzigerjahre geprägt wurde, deren Ziel eine soziale Architektur auf Grundlage einer gerechteren Gesellschaft war.
Anders als alle anderen bisherigen Architekturführer von DOM publishers ist dieser Band nach Bautypen strukturiert, denn sein Hauptanliegen ist, eine andere Geschichte Barcelonas zu präsentieren und Zusammenhänge aufzuzeigen, wie sie bisher noch nicht gesehen wurden. Er bietet nicht nur an, was zu sehen ist, sondern ebenso, was nicht mehr zu sehen ist. Deswegen ist der Blick auf Barcelonas städtische Textur gleichsam ein archäologischer. Er legt Tiefenschichten frei, die gemeinhin vergessen sind. Das ist durchaus naheliegend bei einer Metropole, die in nahezu jedem Viertel an die Namen antiker Siedlerstämme erinnert, an die römische Kolonie, an die mittelalterliche, durch Mauern eingezwängte Stadt und an die Zeiten von Erbfolge- oder Bürgerkriegen. In Interviews kommen dabei auch die heutigen Protagonisten zu Wort, die mitgebaut haben am „Modelo Barcelona“, wie Oriol Bhigas, Enrique Sobejano oder Ricardo Bofill.