Dass der DAM Preis 2023 an einen Erweiterungsbau geht, demonstriert die Wichtigkeit dieses Themas für den aktuellen Architekturdiskurs: Es ist das Landratsamt in Starnberg von Auer Weber, „ein wunderbares Beispiel für das so kluge, aber dennoch selten praktizierte Prinzip des Weiterbauens“, wie der Juryvorsitzende Martin Haas kommentiert. Zwei der vier Finalisten sind ebenfalls gelungene Erweiterungen von Bestandsbauten: die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins e.V. in München von ELEMENT • A Architekten mit hiendl_schineis architektenpartnerschaft und die Dorfscheune Prädikow in Prötzel von Hütten & Paläste. Zwei weitere Finalisten sind der Stadtbahntunnel Karlsruhe von allmannwappner, sowie das Münchner Volkstheater von LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei.
Das Deutsche Architektur Jahrbuch dokumentiert weit mehr als nur einen Querschnitt hervorragender Bauten eines Jahrgangs. Aus den Bänden geht auch jeweils hervor, welche Bauaufgaben gerade von besonderer Bedeutung sind und in der öffentlichen Diskussion stehen – denn für die Nominierung gibt es keine Einschränkungen zu Typologie, Bauvolumen oder Nutzung. Das breite Spektrum der Bauaufgaben ist schon in der Longlist, die zuvor im Architekturführer Deutschland 2023 veröffentlicht wurde, ablesbar.