Dr. Herbert Klima stand seit den frühen 1990er Jahren gemeinsam mit dem damals neu gewählten IBO Präsidenten Arch. Helmut Deubner für die Neuausrichtung des Österreichischen Instituts für Baubiologie. Zeichenhaft für diese Neuausrichtung stand die Erweiterung des Institutsnamens auf „IBO – Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie“.
Strukturell war das 1980 gegründete Institut zuvor von einem großen Vorstand und aktiven Mitgliedern betrieben worden, die neben ihrer eigentlichen Berufstätigkeit mit Informationsveranstaltungen, Kursen, Arbeitskreisen und Jahreskongressen die Anliegen des Instituts voranbrachten. Arbeitsplätze im engeren Sinn gab es lediglich im Sekretariat und für die Betreuung der Bibliothek.
Sekretariat und Bibliothek sind bis heute Herzstücke des Instituts. Aber nun, im „neuen IBO“, wie wir es schon damals nannten, wurden Arbeitsplätze für junge Wissenschafter:innen begründet, die die Grundlagen der Bauökologie erarbeiteten und für die Öffentlichkeit wie für die Bauwirtschaft zur Verfügung stellten. Die Entwicklung führte folgerichtig zur Gründung der IBO GmbH als Technisches Büro für Technische Physik im Jahre 1997 und zur Initiierung des Zentrums für Bauen und Umwelt an der neugegründeten Donau-Universität Krems in denselben Jahren – beides Entwicklungen, an denen Dr. Herbert Klima maßgeblich beteiligt gewesen ist.
Dr. Herbert Klima war Physiker am Atominstitut der Österreichischen Universitäten und hatte dort die Arbeitsgruppe für Photobiophysik („Biophotonen“) gegründet. Etliche seiner Diplomand:innen und Dissertant:innen wechselten nach dem Studium ans IBO. Bis heute sind unter den Mitarbeiter:innen, Vorständen und Gesellschafter:innen des IBO und der IBO GmbH eine ganze Reihe ehemaliger Diplomand:innen und Dissertant:innen von Dr. Herbert Klima.
Als akademischer Lehrer bleibt uns Dr. Herbert Klima durch seine Begeisterungsfähigkeit in Erinnerung. Seine Interessen gingen über die Physik weit hinaus und betteten das Fach in seine Bedeutung für Medizin und Philosophie ein. Leicht konnte man von ihm in ein Gespräch über Plotin, Gottfried Wilhelm Leibniz, Arthur Schopenhauer, Ernst Mach und manche andere verwickelt werden – Impulse, die weiterwirken!
Wir behalten einen zuverlässigen Freund, Förderer, Ermöglicher, Impulsgeber und Lehrer in dankbarer Erinnerung!
Tobias Waltjen
