Zum Seiteninhalt springen

Way2Smart – der Weg zur Energieautonomie

Korneuburg, 20 km von Wien entfernt, gut 14.000 EinwohnerInnen, mehrere Schulen, 877 Betriebe und mit allem, was eine Stadtgemeinde so braucht, hat ambitionierte Ziele: Ab 2036 will die Stadt energieautonom und CO2-neutral sein. Das dazugehörige Projekt Way2smart vereint Architektur, Mobilität, Kommunikation, Sanierung und Energieeffizienz- und Suffizienzmaßnahmen in einem Demonstrationsbeispiel. Autorin: Veronika Huemer-Kals

Measurements & MonitoringSmart CityForschungArchitekturBaustoffe und Bauteile

Zwei musterhaft sanierte Gebäude werden zu einem leistbaren Wohnangebot für junge Leute, dazu wird ein umfassendes Angebot zu umweltverträglicher Mobilität geschaffen. Dokumentiert werden die Einzelmaßnahmen als Vorbild und Anregung in einer Energieautonomieplattform. Damit und mit dem Leitfaden, der gemeinsam mit Bauträgern erarbeitet wird, gibt es eine Route in Richtung Leitbild und Masterplan Korneuburg 2036, die weiteren Projekten als Anschauungsbeispiel dienen.

Ist smart sozial?

Smart ist das Projekt unter anderem, weil hochwertige technische Lösungen mit sozialen Qualitäten verknüpft werden. So werden in dem Leuchtturmprojekt "Start up" kleine Wohnungen mit der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen und möglichst energieautonomer Mobilität angeboten. Die Neu- und Altmieter werden mit den neuen Wegen im Gemeindewohnbau mit Energieautonomie und CO2-Neutralität vertraut gemacht und motiviert, diese Ziele mitzutragen. Denn durch die hochwertige Sanierung, das Angebot eines sozialen Miteinanders, die ausgeklügelte Verknüpfung verschiedener Mobilitätsangebote, die den Verzicht auf ein eigenes Auto zu einem Gewinn machen, profitieren die BewohnerInnen direkt von hoher Lebensqualität bei leistbaren Kosten.

Kommunikation beginnt beim Fahrplan

Damit der Umweltverbund, das Verwenden klimaverträglicher Verkehrsmittel, auch angenommen wird, muss das Angebot schnell erkenntlich sein. Für den neuen Mobilitätsknoten wird die Autobushaltestelle deutlich vielfältiger. Zusätzlich zum Fahrradparkplatz, der Ladestation für E-bikes und der Leihmöglichkeit auch für ein Lastenfahrrad, wird die Haltestelle für die Mitfahrbank und das Anrufsammeltaxi genutzt werden. Für den physischen Fahrplan in der Haltestelle wurde - abgestimmt mit der Gemeinde - ein grafisches Konzept, fahrgastfreundlich, übersichtlich und einheitlich, erarbeitet. Informationen über die Fahrmöglichkeiten sollen auf bestehenden Onlineplattformen, aber auch in den benachbarten Gebäuden wie etwa dem Supermarkt, ersichtlich gemacht werden.

Energieautonomieplattform - Erfolge sichtbar machen

Dargestellt wird der aktuelle Energieverbrauch der Gemeinde und mögliche Szenarien für die Mikroquartiere, immer mit Blick auf das Ziel Energieautonomie 2036. Daten aus der Stadt- und Energieraumplanung werden mit den Daten der EinzelnutzerInnen in den Wohn-, Gewerbe-, Bildungs- und Industriebauten verknüpft. Damit wird in einem dynamischen Simulationsmodell das gesamte Energieaufkommen  der Stadt, aufgefächert in Primärenergieflüsse, sichtbar. Energieeffizienzmaßnahmen wie Nachverdichtung und die Erhöhung des Eigenverbrauchs an den richtigen Stellen werden in ihren Auswirkungen dargestellt und damit erleichtert. 

Wie gute Vorsätze verwirklicht werden - Lernkonzept

An guten Ideen, wissenschaftlichen Studien und Werkzeugen mangelt es nicht. Dennoch sind Projekte meist nicht so leicht umsetzbar, wie ursprünglich geplant.  Way2smart begleitet und evaluiert das Lernen im Projekt,. Eine umfassende empirische Analyse des Aushandlungs- und Entscheidungsprozesses auf Gemeindeebene soll helfen bei zukünftigen Projekten die Wertehaltungen, Interessen und Lösungsstrategien schneller zu erkennen und damit zielorientiert zu arbeiten.

Way2smart soll im August 2018 abgeschlossen werden - bis dahin werden 50 engagierte BürgerInnen die Chance bekommen, persönlich das Leuchtturmprojekt "Start up" mitzugestalten.

Weitere Infos zum Projekt