CO2 aus der Luft filtern
CO2 aus der Luft filtern, das machen die riesigen Luftfilter des Unternehmens Climeworks. Anschließend wird das Treibhausgas aus den Filtern gelöst und gespeichert. Das gewonnene CO2 kann beispielsweise in der Agrarindustrie als natürliches Düngemittel eingesetzt werden. Die erste kommerziell arbeitende Luftfilteranlage von Climeworks befindet sich auf dem Dach einer Müllverwertungsanlage in der Schweizer Gemeinde Hinwil. Die Filteranlage bezieht Energie aus einer Müllverbrennungsanlage und filtert CO2 aus der Umgebungsluft. Auf diese Weise sollen jährlich bis zu 900 Tonnen Kohlenstoffdioxid aus der Luft gefiltert werden. Das entspricht den Emissionen von etwa 200 Autos. Mit einigen hunderttausend weiteren Anlagen!! – so der Hersteller – könnten bis 2025 jährlich fast 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus der Luft entfernt werden. Das ist weniger als ein Prozent!! der jährlichen globalen Emissionen. Der erneuerbare graue Energieeinsatz für die Filter scheint aktuell auch noch relativ hoch und ob sich die Methode durchsetzt, hängt wohl wie immer vom wirtschaftlichen Erfolg – also Preis für das gewonnene CO2 ab.
Weitere Infos auf www.quarks.de
Künstliche Photosynthese
Schon seit einiger Zeit wird an „künstlichen Blättern“ geforscht, die es der Natur nachmachen und per Photosynthese Kohlendioxid umwandeln können. Das Problem bisher: Die Photosynthese der künstlichen Blätter funktionierte zwar, aber nur, wenn sie mit reinem CO2 in Kontakt kam – das Kohlendioxid aus der dem Gasgemisch der Umgebungsluft abspalten, konnte bisher keines der Systeme. Das ändert sich jetzt mit einer Entdeckung von Wissenschaftlern der Universität Illinois in Chicago. Dort wurde eine spezielle Membran aus Wasser und Ammoniumharz entwickelt, dank der das CO2 aus der Außenluft in das Innere des künstlichen Blatts transportiert werden kann. Das künstliche Blatt verstoffwechselt CO2 zudem viel effizienter als sein natürliches Vorbild in Brennstoff und Sauerstoff: Bis zu zehn mal mehr CO2 als das Original könnten die künstlichen Blätter umwandeln. Diese Entdeckung könnte also eine Wendung im Kampf gegen den Klimawandel bedeuten. Hoffentlich verfällt man nicht auf die Idee, deshalb auf die Wiederaufforstung und den Schutz von Wäldern zu verzichten.