Die Volksschule Laaer-Berg, in der Laaer-Berg-Straße 170 im 10. Wiener Gemeindebezirk, wurde aufgrund steigender Schülerzahlen um einen Zubau erweitert. Dieser umfasst zwei unterirdische und vier oberirdische Geschosse und wurde in Stahlbetonbauweise errichtet. Im Erdgeschoss bildet eine multifunktionale Aula das Zentrum, ergänzt durch einen offen gestalteten Eingangsbereich, einen Speisesaal und eine Bibliothek. Die transparente Fassade schafft eine Verbindung zum Außenraum, eine überdachte Loggia bietet einen witterungsgeschützten Aufenthaltsraum. Turnsaal und Bewegungsraum befinden sich nebeneinander im Untergeschoss. Die Gebäudevolumina sind über ein durchgehendes Sockelgeschoss verbunden, Rücksprünge in der Kubatur sorgen für eine aufgelockerte Erscheinung. Der Neubau ist baulich vom Bestand durch eine Fuge getrennt. Im Bestandsgebäude wurden nur wenige statisch relevante Eingriffe vorgenommen. Das Gebäude erfüllt den Niedrigenergiestandard laut OIB-Richtlinie 6 durch eine kompakte Bauweise und gute Dämmung. Die Innenräume wurden je nach Nutzung mit Parkett, Linoleum oder keramischen Fliesen ausgestattet, die nichttragenden Wände in Trockenbauweise errichtet.
Die Wärmeversorgung des Neubaus erfolgt über eine Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Tiefensonden, die auf dem Schulgrundstück installiert sind. Die Fußbodenheizung übernimmt sowohl die Beheizung als auch die Temperierung durch Umschaltung auf Kühlbetrieb im Sommer. Die Regelung erfolgt raumweise, Lüftungsanlagen sind mit Heiz- und Kühlregistern ausgestattet und arbeiten mit Wärmerückgewinnung. Für verschiedene Bereiche wie Garderoben, Aufwärmküche, Müllraum und Sanitärgruppen wurden mechanische Be- und Entlüftungsanlagen installiert. Die Lüftungsgeräte befinden sich im Technikraum des 2. Untergeschosses, die Luftverteilung erfolgt über Deckenleitungen. Zur Wärmerückgewinnung werden Gegenstrom- oder Kreuzstromwärmetauscher eingesetzt, Rotationswärmetauscher sind aus hygienischen Gründen ausgeschlossen. Die Kaltwasserversorgung erfolgt vom Bestand, für Warmwasser werden Frischwasserstationen und E-Speicher eingesetzt. Abwasser und Regenwasser sind an das städtische Kanalnetz angeschlossen, Notentwässerung erfolgt über Speier. Die Technikzentrale übernimmt die Steuerung aller Anlagenfunktionen wie Heiz-/Kühlumschaltung und Taupunktüberwachung. Die Betriebszeiten der technischen Anlagen sind auf die schulische Nutzung abgestimmt. Weiters wurde auf dem Flachdachbereich des Turmes eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von rund 38,3 kWp realisiert.
Zusätzlich wurde beim Bau großer Wert auf den Einsatz umweltfreundlicher Materialien gelegt. So kamen unter anderem Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen für die Perimeterdämmung, Farben und Fußböden sowie Materialien mit dem IBO-Prüfzeichen für Estrich und Trockenbau zum Einsatz. Das Gebäude erfüllt die Anforderungen von ÖkoKaufWien und klimaaktiv Produktmanagement Stufe 3. Nach Fertigstellung erfolgte eine umfassende Raumluftmessung, bei der sämtliche Grenzwerte eingehalten wurden. Darüber hinaus stellten Luftdichtheits- und Schallmessungen die bauliche Qualität sicher.
Mit insgesamt 933 Punkten und der klimaaktiv-Gold-Zertifizierung erfüllt das Projekt höchste Standards in den Bereichen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.