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LKH Wolfsberg Baustufe 3
Krankenhaus Sanierung

Das LKH Wolfsberg wird stufenweise erneuert, um eine zeitgemäße Patient*innenversorgung zu gewährleisten und auch zukünftigen Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Baustufe 3, das ist die Sanierung des nordöstlichen Teils des Krankenhauses, erreicht den klimaaktiv Gold-Standard mit 927 Punkten, begleitet von einem Bauproduktmanagement.

klimaaktivBauproduktmanagement

Das LKH Wolfsberg wird im Rahmen des Aktionsplans, der seit 2012 laufend adaptiert wurde, stufenweise erneuert. In der Baustufe 3 sollen im nordöstlichen Teil des Krankenhauses umfangreiche technische Sanierungen und bauliche Adaptionen durchgeführt werden, um ein neues interdisziplinäres Ambulanzzentrum mit angrenzender Dialyse zu schaffen.

Der österreichische klimaaktiv-Gebäudestandard zeigt Qualitäten des nachhaltigen Bauens auch bei diesem Gebäude. Neben der Energieeffizienz werden die Planungs- und Ausführungsqualität, die Qualität der Baustoffe und Konstruktion sowie zentrale Aspekte zu Komfort und Raumluftqualität eines Gebäudes beurteilt und bewertet. Von klimaaktiv Bauen und Sanieren werden nur Gebäude ausgezeichnet, die einer besonders hohen Qualität in diesen Bereichen entsprechen.

klimaaktiv Gold in der Planungsbewertung

Das Engagement des Planungsteams schlägt sich in der Bewertung nieder: das Projekt erreicht klimaaktiv Gold mit 927 von 1.000 möglichen Punkten.

Gebäudebeschreibung

Erschlossen wird das LKH Wolfsberg durch die Ausbildung zweier gleichwertiger Besucher- bzw. Patienteneingänge, die beide in die zentrale Eingangshalle auf der Hauptebene 2 münden. Der nördliche Krankenhauszugang dient der Patientenanlieferung zur interdisziplinären Notfallambulanz und wird durch die Ausbildung einer großzügigen Rettungshalle optimiert. Das teilweise extern betriebene MR-Institut im Osten der Ebene 2 des Bauteils D bekommt durch einen separaten Zugang die Möglichkeit eigener Betriebszeiten, unabhängig vom Krankenhaus. Die Onkologische Tagesklinik wird als eingeschoßiges Gebäude mit eigenem Zugang neu errichtet.

Fassadenkonzept

Das LKH Wolfsberg ist eine groß angelegte Krankenhausanlage mit verschiedenen Gebäudeteilen, Parkflächen, Wegen und Straßen. Um einen einheitlichen Gesamteindruck zu vermitteln, wird das bisher realisierte Fassadenkonzept, aus den Baustufen 1 und 2, für den Umbau des nordöstlichen Teils des Krankenhauses, wieder aufgegriffen. Grundsätzlich wird der gesamte Gebäudeteil mit einer hinterlüfteten Aluminiumverkleidung geplant. Hier gibt es zwei verschiedene Farbkonzepte. Der Verbindungstrakt, der sich von Süden nach Norden durch das gesamte Krankenhaus zieht, wird in Ebene 3, 4 und 5 optisch verlängert. Dieser Gebäudeteil wird hellgrau mit anthrazit-farbenen Aluminiumfensterbändern ausgeführt. Die von dem Verbindungstrakt abgehenden Gebäudeteile (Dialyse, Notfall, ZRI, Onkologie und Themenambulanz) werden weiß mit Aluminiumfensterbändern, die farblich den Holz-Fensterbändern vom Bestand entsprechen. In diesem Bereich werden auch die Vordächer, wie bei den bestehenden Bauteilen G und I, eine horizontale Linie bilden.

Gebäudetechnik

Die Wärmeversorgung erfolgt aus dem örtlichen Fernwärmenetz über eine neu zu errichtende Heizungsumformerstation im Technikbereich. Jede Verbrauchergruppe (Lüftungsanlagen u. statische Heizkreise) kann in Abhängigkeit von der Außentemperatur und dem besonderen Erfordernis des jeweiligen Versorgungsbereiches betrieben werden. Die örtliche Heizung stellt die Raumtemperaturen im Winter in den Einzelräumen unabhängig vom Betrieb der lüftungstechnischen Anlagen sicher. Für die Beheizung der Einzelräume sind im Regelfall Fußbodenheizungen vorgesehen.

Die Warmwasserversorgung erfolgt über eine neu zu errichtende Warmwasserbereitungsanlage in Ebene 1. Die Anlage wird unter Einhaltung der ÖN B 5019 im Durchlauferhitzerprinzip ausgeführt, wobei zur Spitzendurchflussabdeckung Warmwasserspeicher eingesetzt werden. Die Anlagenkomponenten werden redundant ausgeführt. Über diese Anlage werden die Bauteile der Baustufe 3 und das Gebäude C (Chirurgie Bettentrakt) versorgt. Der Med. Bettentrakt wird so lange mitversorgt bis er abgerissen wird.

Die Aufgabe der raumlufttechnischen Anlagen ist es, ein Raumklima in den jeweiligen Nutzungsbereichen herzustellen, welches den Nutzeranforderungen, den heute anerkannten Regeln der Technik und den Gesetzen und Verordungen entspricht. Die wesentlichen Aufgaben sind:

  • die Sicherstellung der Frischluftversorgung
  • das Abführen von schadstoffhaltiger, geruchsbelasteter Raumluft
  • das Heizen, Kühlen sowie Be- und Entfeuchten auf definierte Raumluftzustände

Als Lüftungsanlagen kommen Vollklimaanlagen sowie Entlüftungsanlagen zum Einsatz. Die Dampferzeugung erfolgt dezentral mittels Elektrodampfbefeuchter. Die GLT ist die zentrale Überwachung und Steuerung der technischen Anlagen. Die grundlegenden Funktionen sind das Überwachen, Fernsteuern und die Datenaufzeichnung der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitäranlagen (HKLS - Anlagen). Sie sind als der DDC übergeordnete Einheit zu sehen. Die HKLS-Anlagen werden über frei programmierbare Regelanlagen (DDC-Anlagen) gesteuert und geregelt. Die Regelanlagen sind abgestimmt auf die haustechnischen Anlagen und sind eine Automatisierungseinheit zur Überwachung, Steuerung, Regelung und Optimierung der HKLS-Anlagen.

Zur Kälteversorgung der Raumklimaanlagen wird eine neue Kälteanlage errichtet. Diese wird mit einer Wärmepumpenfunktion geplant, sodass in der Heizsaison damit ein Teil des Wärmebedarfes abgedeckt werden kann. Die Kälteversorgung im Winter (MRT, CT) wird über eine eigene Kleinkälteanlage sichergestellt, die Abwärme wird zur Luftvorwärmung verwendet.

Bauproduktmanagement

Auch in der Ausführungsphase begleitet das IBO das Projekt: ein umfassendes Bauproduktmanagement wird nach den Kriterien von klimaaktiv durchgeführt. Bei den Baustoffen wird die Einhaltung der HFKW-Freiheit bei Dämmstoffen, Montageschäumen, die Vermeidung von PVC bei Folien, bei Fenster/Türen/Tore und beim Sonnenschutz überprüft. Zusätzlich sind bevorzugt Produkte mit Umweltzeichen, die den gesamten Lebensweg eines Produktes berücksichtigen, einzusetzen. Darüberhinaus sollen die Materialien emissions- und schadstoffarm sein. Die Kriterien wurden in den Ausschreibungen ergänzt, die Ausschreibungen überprüft. Im Bauablauf werden die eingesetzten Produkte freigegeben, und falls sie die Kriterien nicht erfüllen, nach Alternativen gesucht. Auf der Baustelle wird stichprobenartig kontrolliert, ob auch tatsächlich die sorgfältig ausgewählten Bauprodukte eingesetzt werden.  Abschließende Raumluftuntersuchungen zeigen, ob das gewünschte Qualitätsniveau auch tatsächlich erreicht wurde.

Gerade in Krankenhäusern, wo geschwächte Menschen rund um die Uhr in Innenräumen verbringen, ist die Raumluftqualität von besonderer Bedeutung für die Genesung, aber auch für die Gesundheit des Personals. Speziell bei den Oberflächen wie etwa Bodenbelägen oder Wandschutz ist die Verknüpfung ökologischer Anforderungen mit den strengen Hygienevorschriften besonders herausfordernd.

Nachdem die Planungsdeklaration erfolgreich abgeschlossen wurde, wird das Bauvorhaben vom IBO bis zu dessen Fertigstellung 2023 weiter begleitet.

Kontakt

LKH Wolfsberg, Haupteingang West
© LKH Wolfsberg
LKH Wolfsberg, Haupteingang Ost
© LKH Wolfsberg