Eine vor kurzem veröffentlichte Studie des Instituts für Bauphysik, Gebäudetechnik und Hochbau der UNI Graz zu Konzentrationen an Kohlendioxid (CO2) in Klassenräumen zeigt jedoch, dass nach wie vor - und wenig überraschend - schlechte Luft den Normalzustand darstellt - in ländlichen Schulen mehr als in städtischen! Obwohl das Thema hinreichend bekannt sein sollte, ist es erfreulich, dass in dieser sehr umfangreichen Studie wieder einmal auf die erschreckend hohen CO2-Werte hingewiesen wird.
Nicht neu ist, dass bei einem guten Lüftungskonzept und mechanischer Lüftung Leistungsgewinne im zweistelligen Prozentbereich und wesentliche Verbesserungen bei Infektionen zu erwarten sind, wie zahlreiche internationale und eigene Studien zeigen. Im Bereich der bestehenden Schulräume gibt es daher massiven Handlungsbedarf.
In Hinblick auf die aus Sicht der Studie angeführten notwendigen Maßnahmen ist kritisch anzumerken, dass die Installation von Lüftungsampeln alleine oder gar das Hineinbasteln einfacher Abluftventilatoren nach nahezu übereinstimmender Fachmeinung nicht zum gewünschten Ziel führen wird.
Mechanische Lüftung wird von der aktuellen ÖNORM H 6039 sowie dem Österr. Institut für Schulbau und Sportstättenbau (ÖISS) dringend empfohlen. Obwohl mittlerweile auch zahlreiche fortschrittliche Schulerrichter und -erhalter die Zeichen der Zeit erkannt haben, steigt manch einer der Verantwortlichen in Bezug auf effiziente Lüftung immer noch auf die Bremse - mit Fensterlüften alleine ist es jedoch nicht getan.