Das Verwaltungsgebäude I07 am Campus des Institute of Science and Technology (IST Austria), das in Passivhausqualität errichtet wurde, erfüllt aufgrund seiner privilegierten Lage am Gelände eine Reihe urbaner und architektonischer Funktionen: Angegliedert an das denkmalgeschützte VOEST-Alpine-Building an der Hauptfassade des Campus nimmt es den Maßstab und die Typologie des Bestands auf, verbreitert und öffnet sich im Osten zur Landschaft hin und schafft einen städtebaulichen Identifikationspunkt. Funktional empfängt es die ankommenden Besucher und wird hinkünftig für die Integration der zukünftigen Verbindungsbrücke zum Technologiepark und die Gestaltung eines Begegnungsraumes (Bühne) genutzt werden.
Das Gebäude beherbergt primär Büros und Besprechungsräume, die über eine Mittelachse, die als Begegnungszone für Kommunikation und informellen Austausch ausgebildet ist, miteinander verbunden sind. Im Erdgeschoß befindet sich ein offener Empfangsbereich mit angeschlossener Lounge, die über mobile Faltschiebewände vom restlichen Bereich abtrennbar ist. Der Eingangsbereich wurde durch eine einladende und transparente Gestaltung architektonisch betont, eine offene Treppe verbindet die 3 Geschoße. Sämtliche Ebenen sind darüber hinaus über einen Lift barrierefrei erreichbar.
Die innere Erschließung wird durch die verglasten Gelenke des Baukörpers und durch Glasfelder neben den Bürotüren mit natürlichem Tageslicht versorgt. Die Sonnenschutzschiebeelemente können von den MitarbeiterInnen individuell gesteuert werden und erlauben ein abwechslungsreiches Fassadenbild. Die Lochfassade mit niedrigen Fensterparapeten - kombiniert mit ausgeklügeltem Sonnen- und Blendschutz - erlaubt ein Optimum an Tageslichtversorgung, Außensichtverbindung und ausgezeichneten Bildschirm-Arbeitsplatzbedingungen. Terrassen und eine Freilufttreppe im Westen stellen das Bindeglied zu den attraktiven Außenanlagen dar. Die Terrassen sind so ausgelegt, dass sie das Andocken der geplanten Verbindungsbrücke zum späteren Technologie Park ermöglichen. Im Untergeschoß sind Archive, Lager, Duschen, Haustechnikräume und die Kollektorverbindung untergebracht.
Haustechnik
Die Raumwärmeversorgung des Gebäudes I07 erfolgt über das am Gelände des IST Austria liegende biomasse-versorgte Nahwärmenetz. Der äußerst niedrige Gebrauchswarmwasserbedarf wird, um Verteilverluste zu minimieren, dezentral direkt elektrisch erzeugt. Die Kälteversorgung gewährleistet ein Klimakaltwassersatz. Die Grundtemperierung Wärme als auch Kälte wird in den Büroräumen über Betonkernaktivierung bereitgestellt, an exponierten Stellen sichern Unterflurkonvektoren (Lounge) bzw. Radiatoren in Gangbereichen die ausreichende Heizlastdeckung. In den Besprechungsräumen und der Lounge sind bei hohen Belegungszahlen für die Einbringung der Kälte zusätzlich Wandinduktionsauslässe zur Luftkühlung vorgesehen. Außerhalb der Betriebszeiten oder bei Nicht-Belegung können damit die Luftmengen energiesparend auf minimalen Durchsatz geregelt werden. Hocheffiziente Wärme- und Feuchterückgewinnung (die Hauptlüftungsanlage des Bürogebäudes ist mit Rotationswärmetauscher ausgestattet) sichern einen ausgezeichneten Innenraumluftkomfort bei niedrigstem Energieverbrauch. Parallel wurde auch die Antriebsenergie der Ventilatoren optimiert Die Anlagen sind auf kleinsten Druckverlust ausgelegt (wobei auf bedarfsgerechte Luftwechselzahlen, kurze Kanalsysteme, Reduzierung der Umlenkungen, Strömungsoptimierung der Formstücke und niedrige Luftgeschwindigkeiten im System besonders Wert gelegt wurde).
Die Regelung der einzelnen Systeme erfolgt über DDC-Regler im MSR‐ Schaltschrank der jeweiligen Technikzentrale, denen eine GLT(Gebäudeleittechnik)-Anlage übergeordnet ist. Die GLT zur Visualisierung der Betriebszustände der Anlagen ist im Gebäude I21 untergebracht. Die HKLSE-Anlagen im Gebäude I07 können damit automatisiert fernüberwacht bzw. Betriebszustände und Sollwerte einfach adaptiert werden.