Zum Seiteninhalt springen

Die Sorge für das gemeinsame Haus
Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung – das gilt auch für Gebäude

Die Kirche verwaltet und gestaltet einen beträchtlichen Gebäudebestand. Die Sanierung dieser Gebäude im klimaaktiv Standard entspricht nicht nur ökologischen Grundsätzen, sondern auch der Enzyklika „Laudato si“. In der Umsetzung begleitet das IBO mehrere Projekte bis hin zu klimaaktiv Gold.

klimaaktivBauphysikalische Nachweise

Gerade Christ*innen können auf eine geistliche Tradition zurückgreifen, die eine nachhaltige und zukunftsfähige Lebenshaltung fördert. In der Enzyklika "Laudato si" mit dem Untertitel "Über die Sorge für das gemeinsame Haus" mahnt Papst Franziskus eine ganzheitliche Ökologie ein, die sowohl Menschen als auch der Umwelt zu Gute kommt. Die Umsetzung wird auch im kirchlichen Umfeld nur mit klaren Zielen, die möglichst bezifferbar sind, gelingen. Österreichische kirchliche Würdenträger nannten als mögliche Ansätze, den CO2-Ausstoß in kirchlichen Betrieben, den Energieverbrauch zu senken, biologische Lebensmittel einzusetzen.

Gebäude sind mit Energieverbrauch und CO2-Ausstoß durch Heizen und Herstellung von Baustoffen ebenso wie für Instandhaltung und letztendlich auch Abbruch, für mehr als ein Drittel der Gesamtemissionen in Österreich verantwortlich. Das Bauamt der Diözese St. Pölten setzt jährlich mehr als 150 Projekte um und ist für über 1.100 kirchliche Gebäude (422 Pfarren: Kirchen, Pfarrhöfe, Pfarrheime, Bildungshäuser, Wohnungen, Wirtschaftsgebäude) zuständig.

Mit dem „klimaaktiv“-Standard können all diese Vorhaben so verbessert werden, dass der Energieverbrauch beträchtlich gesenkt wird, dass ökologisch optimierte Produkte und emissionsarme Bau- und Werkstoffe die Belastungen für Klima und Innenraumluft verringern und letztendlich auch im Rückbau und der Entsorgung in Zukunft weniger Probleme durch bedenkliche Stoffe entstehen werden.

Vorbildlich verwirklicht wurden die Anliegen beim Bildungshaus St. Georg in Bad Traunstein, das den „klimaaktiv“-Standard in Gold des Umweltministeriums erhalten hatte, und dafür mit dem Diözesanen Umweltpreis ausgezeichnet wurde.

Weitere Projekte, mit denen dieser erfolgreiche Weg weiter gegangen wird, sind die vom IBO begleiteten Gebäude Schreinergasse in St. Pölten, Zentrum Maria Laach und die Sanierung des denkmalgeschützten Pfarrhofes sowie des Alten Schulhauses in Zwettl.

In der Schreinergasse wird ein Wohnhaus energetisch ertüchtigt, in Maria Laach ein denkmalgeschützter Stadel zum Zentrum ausgebaut, mit biologischen Baustoffen, Strohdämmung, Stampflehmboden und -wand und viel Eigenleistung. Dabei sind auch Massnahmen zur behindertengerechten Zugänglichkeit von Kirche, Pfarrheim und Stadel samt Nassgruppen. In Zwettl wird die Gebäudehülle des Pfarrhofes unverändert bleiben, aber es werden die Fenster getauscht und der Eingangsbereich neugestaltet. Mit einer Rampe werden Pfarrkanzlei und Pfarrbüro in Zukunft barrierefrei erreichbar sein.

“Es war immer schon eine wichtige Funktion der Kirchen, nicht nur mit Worten, sondern insbesondere mit Taten ihren Gemeindemitgliedern den richtigen Weg zu weisen. Ich bin mir sicher, dass dies auch beim Bauen gilt.”(Prof. Dr. Klaus Töpfer, Vorwort zum Kirchlichen Bauhandbuch)

Mit der guten Zusammenarbeit zwischen Diözese, Pfarre, Gemeinde und Denkmalamt können ambitionierte Projekte im klimaaktiv-Standard umgesetzt werden. Dazu gehören aber auch kompetente Partner*innen für die Bauplanung und Umsetzung. Im November 2019 wurde das Gebäude in der Schreinergasse mit klimaaktiv Gold ausgezeichnet, Architekturbüro poppe*prehal und das IBO freuten sich mit und für die Bauherrin Kirche und ihr Projektteam.

 

Kontakt

Schreinergasse St. Pölten Schaubild/Fotomontage Fassade
© Poppe-Prehal Architekten ZT GmbH
Schaubild Maria Laach Zubau zum Pfarrstadel
© AH3 Architekten ZT GmbH
Schaubild Zwettl Pfarrhof Sanierung
© AH3 Architekten ZT GmbH
© klimaaktiv/APA-Fotoservice Hinterramskogler