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Besser Leben ohne Plastik
Tipps und Rezepte die zeigen, wie es anders geht

Waren auch Sie schon einmal verblüfft darüber, wieviel Plastik inzwischen in all unseren Lebensbereichen zu finden ist? Haben Ihre Kinder Sie auch schon einmal gefragt, wie ein Leben in Ihrer Kindheit ohne Plastik eigentlich möglich gewesen sein kann? Wenn auch Sie angesichts dieses ubiquitär gewordenen Materials der Gedanke manchmal heimsucht: „Das kann nicht gut sein!“, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.

Publikation

Anneliese Bunk und Nadine Schubert hatten diesen Gedanken auch, und sie haben für uns die Konsequenzen gezogen. Danke, an die beiden Autorinnen!
In zwei kurzen einleitenden Kapiteln schildern sie, wie Plastik der Umwelt schadet, wie es in unsere Körper gelangt und dort allerhand Schaden anrichten kann. Wird es am Ende des Lebenszyklus verbrannt, schädigt es das Klima, gelangt es in die Umwelt, fressen es die Tiere aus Versehen. Gerade kurz genug, dass man nicht in eine Schockstarre fällt, und doch lange genug, dass man sich in der eigenen Wahrnehmung ernst genommen, ja, bestätigt fühlt. Mehr noch, die Tatsache, dass man nicht alleine ist, motiviert, weiterzulesen und zu sehen, wie die beiden sich dem Wahnsinn gestellt haben. Gleichzeitig stachelt das Buch dazu an, diesem latenten Unwohlsein ein Ende zu setzen.
Zugegeben, es fängt recht banal an, mit dem Stoffsackerl, das man immer dabei haben sollte, dass man Milch in Glaspfandflaschen kaufen sollte, und dass doch auch einige Papiersackerln mit Plastik beschichtet sind. Aber schon bald wird es interessant: Sie empfehlen zum Beispiel, nicht überhastet auszumisten, sondern zunächst Plastikprodukte möglichst von Nahrungsmitteln und Kindern fern zu halten. Wenn es schon einmal in Umlauf ist, sollte es auch so lange wie möglich verwendet werden, so die Überlegung. Sehr klug! Selfrecycling nennen Sie den Vorgang, bei dem Plastik aus dem Lebensmittelaufbewahrungsbereich zur Aufbewahrung von Schrauben und Wäschekluppen in den Keller wandert.
Ihre Tipps und Tricks sind umfangreich, kurz und bündig und vor allem ohne erhobenem Zeigefinger geschrieben. Sie sind eher eine Ideensammlung, die dazu ermuntert, selbst ein bisschen kreativ zu werden. Für Lebensmittel, die es derzeit überhaupt nur in Plastik verpackt gibt, sind einige einfache Rezepte enthalten. Knuspermüsli und Schokoaufstrich (Palm-ölproblematik) haben wir schon erfolgreich getestet, und wir sind begeistert.  Chips und Fruchtgummi werden wir demnächst versuchen. Die Komplexität der Vorschläge steigt stetig an. Über das Herstellen eigener Waschmittel habe ich mich noch nicht drüber getraut. Aber es ist, wie die beiden Autorinnen sagen, ein Prozess. Man fängt mit dem Stoffsackerl an, findet sich mit der mitgebrachten Metalldose für den Käse an der Theke im Supermarkt wieder und überlegt vor dem Kosmetikregal ernsthaft ob man nicht doch schon bereit ist für die selbstgemachten Badepralinen. Das Natron dazu hab ich letztens sicherheitshalber schon mitgenommen.

Dr. Caroline Thurner
IBO GmbH

Anneliese Bunk & Nadine Schubert
Besser Leben ohne Plastik
oekom Verlag 2016,
112 Seiten, Euro 13,40