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Buchvorstellungen

Paradise Lost
Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur

Die Monokultur ist heute in aller Munde, sei es als Ursache für Klimawandel, Bodenerosion, Ressourcenvernichtung, Artensterben oder als Inbegriff freudloser Landschaften. Wie aber ist ihre historische Entwicklung, was ihre Ideengeschichte? Das Buch zeigt, wie unsere Entfremdung von der Landschaft begann und vermittelt zugleich eine Vorstellung davon, wie wir unsere Landwirtschaft und unsere Gesellschaft verändern müssen, um den aktuellen Krisen zu begegnen.

Publikation

Der Autor untersucht, was der Verlust unserer einstigen Polykulturen und die Vereinheitlichung von Landnutzung und Gesellschaftsformation mit heutigen Krisen zu tun hat. Dazu begibt er sich auf die Spuren verschiedener Anbausysteme, die aus bestimmten Gesellschaftsstrukturen entstanden: von den Baumgärten der frühen Jōmon-Kultur in Japan über die Anfänge der staatlichen Disziplinierung des Landbaus in Mesopotamien bis hin zur kolonialen Plantagenwirtschaft und zur Agrarindustrie unserer Tage. Wie mit der Entstehung hierarchischer Gesellschaften und Staaten in der Landwirtschaft die Tendenz zu Monokultur, Monotechnik und Monopol entstand und damit Entwicklungen in Richtung Vielfalt und Polykultur unterdrückt wurden. Der Autor blickt jedoch nicht nur in die Vergangenheit, sondern entwickelt zugleich eine Vision, wie wir unsere Landwirtschaft und unsere Gesellschaftsstrukturen verändern müssen, um uns von Monotonie und Hierarchien zu lösen und Gesellschafts- und Ökosysteme als sich rhizomhaft entwickelnde Gefüge zu etablieren. Nur so wird ein lokal angepasster postfossiler und polykultureller Anbau von Nahrungsmitteln ermöglicht, der große Mengen Kohlenstoff in den Anbausystemen speichern und somit einen entscheidenden Beitrag zur Klimaressilienz leisten kann.

Das Buch zeigt uns ein neues Bild vom Paradies: Das Paradies als die gedankliche Zusammenführung all der positven Elemente des guten Lebens vor der Etablierung der autoritären Agrarstaaten. Wo nicht harte und monotone Arbeit vorherrschte, sondern genussvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit. Eine Subsistenzform, wo Baumfrüchte zu einem guten Teil die Menschen ernährten und bei der ein Minimum an Arbeit ein Maximum an Kalorien hervorbrachte.

Information und Bestellung beim oekom Verlag

Florian Hurtig
Paradise Lost
Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur
oekom Verlag 2020, 432 Seiten, Euro 28,–