Eines der dringendsten Gebote unserer Zeit lautet Energiesparen: Nicht nur, weil sich gerade eine Energiekrise anbahnt, sondern weil Klimawandel und Ressourcenverschwendung dies schon längst erfordern. Welchen Beitrag kann die Architektur dazu leisten? Braucht es dazu zwingend mehr Technologie, etwa intelligente und komplexe Systeme? Die Energiewende kann sicherlich nur mit einem gewissen Maß an Technik gelingen, doch liegt darin nicht die alleinige Lösung – im Gegenteil.
In diesem Buch geht es um Dauerhaftigkeit statt Hightech, denn nur ein Gebäude, das lange steht und funktioniert, ist ein nachhaltiges Gebäude. Eine solche Haltung verlangt eine gründliche Planung und eine ganzheitliche Betrachtung weit über die Fertigstellung eines Gebäudes hinaus. Dazu gehören lokale Gegebenheiten wie das Klima, die vor Ort verfügbaren Werkstoffe (idealerweise nachwachsend, recycelt oder recycelbar) und das ansässige Handwerk, das die bewährten und traditionellen Konstruktionsweisen kennt. Das robuste Gebäude entsteht bedarfsorientiert, und die Partizipation der Nutzenden gewährleistet eine hohe Akzeptanz. Zusammen mit heutigen Planungswerkzeugen und Forschungserkenntnissen entstehen daraus Designstrategien für eine klimapositive Zukunft: Ökologisch, ökonomisch, sozial und partizipativ.
Ein ausführlicher Analyseteil untersucht einzelne Themen wie Entwurfskonzepte, Gebäudetechnik, Methoden und Materialien sowie Sanierung und stellt dauerhafte Lowtech-Lösungen vor. Daraus ergeben sich Strategien für Entwurf, Planung und Umsetzung. Realisierte Projektbeispiele mit ganz unterschiedlichen Anforderungsprofilen, darunter Wohnungsbauten, öffentliche Gebäude oder Büros zeigen, wie selbstverständlich die Praxis sein kann.
Unter anderem wird auch das Haus des Lernens in St. Pölten mit einem Beitrag von Bernhard Lipp, Ute Muñoz-Czerny und Thomas Zelger vorgestellt.