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ISTA I24 LAB 6
Forschungs- und Laborgebäude in Klosterneuburg

Am Campus des Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) in Maria Gugging (NÖ) wurde mit dem Gebäude I24 LAB 6 ein modernes Forschungs- und Laborgebäude errichtet. Es wurde bei der klimaaktiv-Zertifizierung und dem Produktmanagement durch das IBO begleitet.

klimaaktivBauproduktmanagement

Mit der Verabschiedung des NÖ Energiekonzeptes und dem Beitritt zum Klimabündnis verpflichtete sich das Land NÖ im Jahr 2008 zu einer Reihe von Maßnahmen zum Schutz des Klimas, der Klimaschutz wurde in die Landesverfassung aufgenommen. Die Kernziele des Energiekonzeptes sind eine nachhaltige Energienutzung, ein schonender Umgang mit den nicht unbegrenzt zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen und die Reduzierung des Ausstoßes an CO2 und sonstigen Treibhausgasen. Dies spiegelt sich seither auch in den Anforderungen für Bildungsbauten in NÖ wieder, wo die Vorgabe lautet, mit möglichst vielen Punkten klimaaktiv Gold zu erreichen.

Das neue Science-Gebäude umfasst State-of-the-Art Lehr-, Lern- und Forschungsflächen für Life Science Labors, diverse Sonderlabore, Infrastruktur für Technik und Laborservice, sowie Bürobereiche, ein Seminarzentrum und ein Parkdeck und erreichte mit 961 Punkten klimaaktiv-Gold

Die Wärmeversorgung wird während der Heizperiode (Oktober bis April) über eine zentrale Nahwärmeversorgung mittels Hackschnitzelheizwerk sowie Gasbrennwertkessel zur Spitzenabdeckung sichergestellt. Strom für den Betrieb sowie die Warmwasserbereitung wird mit einer 80 kWp starken PV-Anlage auf dem Dach des Gebäudes erzeugt.

Die Lüftungsanlage erfüllt nicht nur alle Anforderungen der technisch komplexen Laborräume, sondern bietet auch energetische und raumlufthygienische Vorteile für die weiteren Arbeits- und Aufenthaltsbereiche: hohe Anforderungen in Bezug auf die Beschränkung des CO2-Gehaltes in Arbeits- und Lernräumen werden erfüllt, die Wärmerückgewinnung und die bereichsspezifische Steuerung tragen zur Effizienz des Systems bei.

Das Gebäude fügt sich in die Topographie und bildet einen markanten Gegensatz zum umliegenden Wienerwald. Die Parkraumbewirtschaftung verschwindet auf der Rückseite des Gebäudes im Hang, so bleibt die Vorderseite frei von stehenden Autos.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Auswahl emissionsarmer Produkte gelegt – eine Maßnahme, die im Gegensatz zu der prominenten Mooswand im Hauptstiegenhaus, nicht sichtbar, aber ungleich wirksamer ist. Dies zeigen die abschließenden Messungen zur Qualität der Innenraumluft, wo sowohl für Formaldehyd als auch für die Gesamtkonzentration flüchtiger organischer Verbindungen sehr gute Werte erzielt wurden. Im Rahmen der Zertifizierungsberatung wurden auch Optimierungsvorschläge für CO2-reduzierende Baustoffwahl erarbeitet.

 

Forschungszeitraum

August 2023 –

Ausblick von der Hinterseite
© Barbara Bauer
Holzlamellen verbergen die Betondecke und die Haustechnik
© Barbara Bauer
Recyclingziegelsplit für das Flachdach
© Barbara Bauer
Identitätsstiftendes Stiegenhaus?
© Barbara Bauer