Für ressourcenorientiertes nachhaltiges Bauen ist die Passivhaustechnologie unabdingbar und notwendig. Die Vielzahl an unterschiedlichen Systemen ermöglicht bis dato aber keine Standardisierung und gesicherte Qualität der Planung und Ausführung. Daraus resultieren geringe Marktdurchdringung und hohes Preisniveau. Die Holzmassivbauweise ermöglicht nicht nur eine ökologische Bauweise (natürlicher Baustoff, Beitrag zum Klimaschutz durch C02 Bindung), sondern auch eine klare Trennung der tragenden Strukturen von den nicht tragenden Dämmschichten und vorgesetzten Installationsebenen. Dadurch kann ein modulares Baukastensystem festgelegt oder definiert werden, welches sich als Standard für Holzmassiv-Passivhäuser am Markt etablieren kann.
Ansätze für modulare Bausysteme wurden z.B. bereits von Konrad Wachsmann (USA, ab 1930) entwickelt, die Umsetzung auf zeitgemäße Niedrigst- oder Passivhaus-Bauweise wurde jedoch noch nicht vollzogen. Die Vorteile des modularen Systems sind hohe Planungssicherheit, hohe Ausführungsqualität und die Abkehr von meist fehlerhafter und kostenintensiver Prototypenbauweise. Praxisorientierte Grundrisstypologien und eine breite Basis an Aufbauten und Detaillösungen gibt den Herstellern und Anwendern die gewünschte Flexibilität.
Das Ziel des Forschungsprojektes ist es aus der Vielzahl der Bauweisen und Bauelementen ein praxisgerechtes, ökologisch und ökonomisch vorteilhaftes System zu entwickeln und in einen digitalen softwarebasierten Lösungskatalog zu etablieren. Die Vielzahl an Informationen (bauphysikalische Daten, baurechtliche Zulassung, ökologische Daten, Dimensionierungsvorgaben, Detaillösungen) werden zusammengeführt, aufbereitet und den Planern und Ausführenden als Werkzeug zur Verfügung gestellt. Damit wird der Planungsprozess standardisiert, vereinfacht, verkürzt und Planungs- und Kostensicherheit gewährleistet. Resultat ist eine bessere Durchdringung des Marktes.
Durch die Offenheit der angestrebten Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an neue Bauweisen, Bauelemente und Detaillösungen und Marktgegebenheiten laufend möglich. Die Vernetzung von unterschiedlichen Teilbereichen (Architektur, Bauphysik, Tragwerksplanung, Ökologie...) führt zu einer nachhaltigen Gesamtlösung - "Sustainability".