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Neue WTA-Merkblätter erschienen
WTA-Merkblatt E-8-6, E-8-7, E-8-10 (Ausgabe 01.2020/D)

Einspruchsfrist: 30.06.2020

Bauphysik

Fachwerkinstandsetzung nach WTA VI: Beschichtung von Sichtfachwerkfassaden – Ausfachungen/Putze (MB E-8-6 Ausgabe: 01.2020/D)

Gefachputze sind beim Fachwerk in der Regel mit Anstrichstoffen beschichtet. Hierbei erfüllen die Beschichtungen zwei Aufgaben, die dekorative gestalterische sowie die des Schutzes vor Feuchtigkeit und schädigenden Umwelteinflüssen. Zu beachten sind die Wasseraufnahme, die Wasserabgabe und die Wasserdampfdurchlässigkeit. Da über die Fugen zwischen Holz und Gefach Wasser eindringen kann, muss  die Beschichtung neben der über die Fläche aufgenommenen auch die über die Fugen eingedrungene Feuchtigkeit hinreichend abgeben können. Daher werden die Anforderungen an Beschichtungen auf Putzen im Gefach bei Fachwerkwänden definiert und die erforderlichen Maßnahmen hinsichtlich Untergrund anforderungen und Beschichtungen beschrieben. Für die Dauerhaftigkeit ist dem zukünftigen Unterhalt und der Wartung eine besondere Beachtung zu schenken. Empfehlung ist ein Wartungsvertrag, z.B. in Form eines Monitorings o. ä.

 

Fachwerkinstandsetzung nach WTA VII: Beschichtung von Sichtfachwerkfassaden – Holz (MB E-8-7 Ausgabe: 01.2020/D)

Das Holz von Fachwerkkonstruktionen wird häufig mit sehr dicken und somit sehr dichten Anstrichstoffen behandelt. Zusätzlich werden Spachtel- und Dichtmassen eingesetzt. Fälschlicherweise wird oft angenommen, eine derartige Oberflächenbehandlung könne zum Schutz der Gesamtkonstruktion und des Holzwerkes beitragen. Langjährige Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass der Wassereintrag bei Fachwerkkonstruktionen zum überwiegenden Teil nicht über die Holzoberfläche, sondern über Fugen im Holzgefüge, hauptsächlich zwischen Holz und Ausfachung sowie über Kondensatbildung im Inneren der Konstruktion erfolgt. Das im Holz angefallene Wasser kann aber im Wesentlichen nur über die Holzoberfläche abdunsten.

Demzufolge ist neben der bauphysikalischen Gesamtbetrachtung des Gebäudes und dessen Nutzung, auch der konstruktive Holzschutz zu beachten. Bei der Beschichtung bedeutet das „weniger ist mehr“. Daher müssen, sofern überhaupt Anstrichstoffe aufgebracht werden, diese sehr diffusionsoffen sein. Neben der Forderung nach diffusionsoffenen Anstrichen, ist auch der Auftrag einer möglichst geringen Schichtdicke zu berücksichtigen. Beschichtungen auf Fachwerkhölzern haben im Außenbereich im Wesentlichen dekorative Funktion, sofern diffusionsoffene Anstrichstoffe verwendet werden.

Besondere Beachtung ist der zukünftigen Unterhaltung und Wartung zu schenken. Empfohlen wird z.B. eine Vereinbarung über regelmäßige Kontrollen/Monitoring.

 

Fachwerkinstandsetzung nach WTA X: Wärmeschutz bei Fachwerkgebäuden (MB E-8-10 Ausgabe: 01.2020/D)

Das bisherige WTA-Merkblatt 8-10 „Fachwerkinstandsetzung nach WTA X: EnEV – Möglichkeiten und Grenzen“ wurde vollständig überarbeitet, da mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2013 die spezifischen Anforderungen an die raumseitige Wärmedämmung bei Fachwerk-Außenwänden entfallen sind. Gleichwohl stellen Wärmedämm-Maßnahmen bei Fachwerkbauten auch weiterhin maßgebende Anforderungen, da mit dem Erreichen eines sinnvollen Dämmniveaus weitreichende Beiträge zur Reduzierung des End- und Primärenergiebedarfes und zur Steigerung der Attraktivität einer künftigen Nutzung erzielt werden. Gerade bei Fachwerkgebäuden bedeutet jedoch die Umsetzung dieser Maßnahmen eine Betrachtung verschiedener bauphysikalischer (zumeist feuchteschutztechnischer) Fragestellungen, aber auch von gestalterischen Aspekten bis hin zum Denkmalschutz.

Unter der Berücksichtigung bauphysikalischer Bedingungen in Fachwerkgebäuden greift das Merkblatt die durch den Wärmeschutz gestellten Anforderungen zur Schadensfreiheit auf, erläutert die Grundlagen aus führlich und bietet Hilfestellungen für die daraus entstehenden Aufgaben an. Aus diesem Grund wurde der Titel des Merkblattes auf „Fachwerkinstandsetzung nach WTA X - Wärmeschutz bei Fachwerkgebäuden“ geändert.

Neben den bekannten Hinweisen zur Planung und Ausführung der unterschiedlichen energetischen Verbesserungsmaßnahmen werden auch praktische Hinweise zur Nachweisführung des Wärme- und Feuchteschutzes im Merkblatt genannt. Diese umfassen hilfreiche Aspekte von den normativ nachweisfreien Konstruktionen bis hin zu hygrothermischen Bauteilsimulationen.

 

Weitere Infos zu den Merkblattentwürfen finden Sie hier.

Forschungszeitraum

Februar 2020 –

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