Kitting

das Jahrbuch des IBO

„Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen“ sagte schon Friedrich Nietzsche und wir gehen neue Wege. Die Zeit ist gekommen, Ihnen, liebe Leser*innen, Kund*innen, Mitgliedern und Wegbegleiter*innen ein neues Format der Wissensvermittlung anzubieten.
Wir haben es „Kitting“ genannt. Der Begriff steht für „Speichern“ und „Aufbewahren“. Ein Kitting ist ein alter bäuerlicher Speicherbau, in dem die Ernte eines Jahres über den Winter aufbewahrt wurde. Diese Bauten fanden im heutigen mittleren und südlichen Burgenland Verwendung.
Unser Kitting ist ein Kompendium, das Horizonte erweitert, in dem es eine Fülle an wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Projekten und den Tätigkeiten der Expert*innen des IBO und seinem Netzwerk dokumentiert, kommuniziert und bewahrt.
Von den IBO Expert*innen sorgfältig und liebevoll aufbereitet, ist es eine Nachlese, also eine Art nachhaltiges Wissensbuch zum Sammeln, Aufbewahren und Nachblättern. Ein Jahr Wissen, nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Weitergeben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen, Stöbern und Aufbewahren!

 

 

Kitting 2023

Stolz präsentieren wir heuer unseren Kitting 2023, der erneut ein umfangreiches Kompendium aus wissenschaftlichen Arbeiten, rund um das Thema nachhaltiges und ökologisches Bauen, geworden ist. Besonders dominant sind die Themen Kreislaufwirtschaft und Ressourcenverbrauch. So stand auch unser Bauz! Kongress unter dem Motto: Weniger. Aber mehr daraus machen! Wir als Menschheit nutzen die natürlichen Ressourcen unserer Erde in einem nie dagewesenen Ausmaß und oft auch in verschwenderischer Art und Weise. Methoden zur quantitativen Beschreibung wie etwa die Ökobilanzierung berücksichtigen das (noch) nicht ausreichend, doch auch daran wird bei uns gearbeitet. Ressourcen aller Art im Kreislauf zu führen wird immer wichtiger, und genau dafür gibt es nun auch einen Faktor, den BNB Zirkularitätsindikator, den das IBO entwickelt hat.  

Nachwachsende Rohstoffe eignen sich gut für eine Wiederverwendung, doch aufgrund von Informationsdefiziten, fehlendem Fachwissen sowie Unsicherheiten bei Langlebigkeit und Kosten werden Baustoffe wie Holzfaserwerkstoffe, Hanf, Stroh, Lehm, Kalk, Schafwolle noch immer viel zu selten angewendet. Das Innovations-Netzwerk „natuREbuilt“ erarbeitete Anschlüsse, Details, Kombinationsmöglichkeiten, um den Einsatz von ökologischen Bauweisen im mehrgeschoßigen Neubau und in der Sanierung zu etablieren.  
Dass gerade bei Nutzung von Bestand auch Begrünung, Grauwassernutzung, Energiegemeinschaften mit PV integriert werden können, beweisen Projekte wie „Queen Gudrun2“, aber auch Arbeiten zur Begrünung von Glasfassaden und zur Fassadenverschattung mit PV in Rumänien. Ressourcenverbrauch im Bauwesen lässt sich vor allem mit Sanierungen senken, die steigenden Energiekosten und der Klimawandel erfordern eine Veränderung in der Bauweise und im Umgang mit Gebäuden. Darum kümmert sich auch das Innovationslabor RENOWAVE.AT, das nun bereits ein einjähriges Bestehen feiert und vom IBO mitbegründet wurde.

Die vielen Forschungsprojekte, aber auch die Zertifizierungen von Produkten, Gebäuden und die Bauphysik am IBO werden helfen, die Transformation zu nachhaltigerem Wirtschaften im Bauwesen mit Planungswerkzeugen, Berechnungsmethoden und der Auswertung von Demonstrationsobjekten voranzutreiben.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Stöbern, Aufbewahren, Nachblättern und Verbreitern!

Einzelne Artikel der Ausgabe finden Sie auch auf IBOmagazin online.

Bestellungen auf ibo@ibo.at mit Bestellformular oder als download.

 

Kitting 2022

Herzlich Willkommen zum Kitting Jahrbuch 2022 des IBO! Es ist wieder ein Kompendium, das die Tätigkeiten am IBO für Sie zusammenfasst. Forschung am IBO zielt auf das Finden von Techniken und Materialien für gesundheitsförderliche Gebäude ab, was in Zeiten von Corona und Klimawandel essentiell für unsere Weiterentwicklung ist. Durch den am 4.4.2022 erschienenen Bericht des Weltklimarats (IPCC) haben wir einen neuen Erkenntnisstand zur Entwicklung der Erderwärmung und der Klimakrise. Diesen beschrieb UN-Generalsekretär António Guterres mit den Worten „Wir befinden uns auf der Überholspur zur Klimakatastrophe“. D.h. wir kennen die Auswirkungen des Klimawandels und wissen auch wie klimaneutrales Bauen und Wohnen funktionieren kann, setzen es aber noch immer zu wenig um.

Wir müssen uns von nicht nachhaltigen Prozessen, die Umwelt- und soziale Probleme verursachen, schnellstmöglich verabschieden. Dafür benötigen wir Datentransparenz und wissenschaftliche Bewertungsmethoden als Entscheidungsgrundlage. Umweltzeichen und Umweltdeklarationen liefern dazu einen entscheidenden Beitrag. Das IBO ist deshalb auch Gründungsmitglied des neuen Innovationslabors RENOWAVE.AT und engagiert sich mit ökologischen Materialien für nachhaltige, klimaneutrale Gebäude- und Quartierssanierung. RENOWAVE.AT wird zukunftsweisende Sanierungstechnologien und gesamthafte Lösungen für einen treibhausgasneutralen Gebäudebestand positionieren und das wachsende Know-how für zukunftsfähige Sanierungen verbreiten. Das Sanierungsinnovationslabor wird als zentrale Anlaufstelle für die Zusammenarbeit bei Innovationsvorhaben in Österreich fungieren. Das Erreichen der Klimaziele und der Umbau unseres Gebäudebestands brauchen neue Wege, Herangehensweisen und breiten Konsens sowie Unterstützung und langfristige politische Ziele.  
Dafür arbeitet das IBO – in Forschung, in Gebäudebewertung, Messungen, Bauphysik, Materialökologie und auch in der Verbreitung der gewonnenen Erkenntnisse.

 Einige aktuelle Beiträge dazu finden Sie in diesem Kitting u.a. zu Recycling-Bauprodukten, Kriterienkatalogen und Nachweisführungen mittels Datenbanken als Informationsquelle, Produktinformationen und Ausschreibungskriterien auf baubook.at. Der IBO Ökopass durchlief die letzten Monate eine intensive Generalüberholung und Verjüngungskur. Schließlich haben sich in den letzten 20 Jahren einige Forderungen an die Nachhaltigkeit und Behaglichkeit deutlich geändert. Er wurde umstrukturiert, an aktuelle Normen und den neuen Kriterienkatalog von klimaaktiv Bauen und Sanieren angepasst. Low-tech und EU-Taxonomie, Schallschutz, Behaglichkeit unter allen Umständen und neue Messmethoden werden helfen, die dringend nötige Nachhaltigkeit auch für Gebäude und ihr Umfeld zu verwirklichen. Der Nachbericht zum Bauz! 2022 ebenso wie weitere Veröffentlichungen aus dem Kongress Tagungsband und dem IBOmagazin online zeigen nicht nur die Vielfalt an möglichen Ansätzen, auch Sie sind eingeladen: Machen Sie mit, beteiligen Sie sich, bringen Sie Ihre Projekte ebenfalls vor den Vorhang!

Ein herzliches Dankeschön an die Sponsor*innen, allen Mitarbeiter*innen des IBO für die wertvollen Beiträge und an unsere Mitglieder, die im letzten Kapitel auch namentlich vorgestellt werden!

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Stöbern, Aufbewahren, Nachblättern und Verbreitern!

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Kitting 2021

Ein historisches Corona Jahr spiegelt sich in unserem Kitting 2021! Wir waren auch in Lock-down-Zeiten emsig und viele Ergebnisse aus Forschungsprojekten, Kooperationen und Arbeitsgemeinschaften finden sich auf den folgenden 50 Seiten.

Es tut sich viel! Die EU hat sich mit dem Circular Economy Action Plan große Ziele gesetzt, die Fridays for future Bewegung, Extinction Rebellion und zahllose Wissenschaftler:innen weisen unerbittlich darauf hin, dass unser Umgang mit den auf der Erde vorhandenen Ressourcen nicht in der gewohnten Weise weitergehen wird. Es formieren sich allerorten Bestrebungen die Kreislaufwirtschaft nun endlich zu etablieren.

Rasche Entscheidungen müssen aufgrund der drohenden Klimakrise getroffen werden. Diese bedürfen guter Grundlagen und Datentransparenz und genauer wissenschaftlicher Bewertungsmethoden. Die ökologische Bewertung von Baumaterialien und die definierten Systemgrenzen stellen dabei die Grundlage dar. Basierend auf diesen Zahlen können Auswirkungen eines Gebäudes auf das Klima mittels Treibhauspotential einfach und verständlich dargestellt werden und so klarer sichtbar gemacht werden, wo zu optimieren ist oder wie ein nachhaltiges Gebäude gelungen ist.

In Zukunft wird die CO₂-Bilanz einen gro en Stellenwert einnehmen. Trotz Corona-Pandemie steigt die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre weiter stark an. Erstmals wurde in diesem Frühjahr eine CO₂-Konzentration von mehr als 420 ppm gemessen, was der höchste Stand seit Millionen von Jahren ist! U.a. kann auch eine Bauwerksbegrünung positiven Einfluss auf die CO₂-Bilanz nehmen, wenn sie standortgerecht gewählt wird.

Baubook war immer schon eine gute Quelle für gut strukturierte Daten und feiert heuer den Relaunch im neuen Corporate Design Gewand. Aktualisiert sind die Kriterien für die öffentliche Beschaffung und neu das Dokumentationstool „Produktmanager“, das die Arbeit am Bau und in der Planung und Ausschreibung erleichtert. Die für die ökologische Optimierung so wichtigen kokennzahlen (EPD) können jetzt auch mit der Hintergrunddatenbank GaBi deklariert werden.

Wir gehen aber noch auf andere Daten ein und betrachten Schwierigkeiten und Erfolge, wie es uns etwa das Gütesiegel natureplus liefert.
Das und vieles mehr findet sich in dieser Ausgabe, zu der wir viel Spaß beim Lesen, Stöbern, Aufbewahren und Nachblättern wünschen!

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Kitting 2020

Als wir vor 3 Jahren den Kitting eingeführt haben, ahnten wir nicht, dass er gerade heuer perfekt zu den Entwicklungen passen würde. Nicht nur, weil er „kittet“, Themen und Menschen in einer Zeit des „social distancing“ verbindet, sondern weil gerade heuer Antworten von der Wissenschaft im Bereich ökologischen Bauen und Wohnen mehr denn je gesucht werden. Wir teilen unser geballtes Wissen auf über 50 Seiten mit Ihnen, es kommt aus den vielen Forschungsprojekten des IBOs und gibt Antworten auf (Forschungs)fragen, wie zB. von Ökobilanzdaten über Akustikmessungen und Digitalisierung  bis zu LowTec. Gebaute Beispiele zeigen uns, wie vielfältig Nachhaltigkeit interpretiert wird. Und dass das Streben nach immer mehr zwar begründbar, aber nicht immer sinnvoll ist, speziell wenn Menschen im Spiel sind: Das wird anhand der Auswirkungen zu hoher Luftdichtigkeit deutlich.  Dieses Streben nach mehr mündet - so wir mit dieser einen Erde auskommen wollen - zwangsläufig in Kreislaufwirtschaft. Mit neuen Berechnungsmöglichkeiten der Kreislauffähigkeit wird das Bewusstsein dafür stärker werden. Klimawandel bleibt das bestimmende Thema - auch Hitzeschutzmaßnahmen für Tropennächte lassen sich hinsichtlich ihrer Wirkmächtigkeit berechnen und mit Begrünung und Beschattung lässt sich viel kompensieren und verbessern.
Und so ganz nebenbei feiert das IBO heuer ein besonderes Jubiläum: 40 Jahre lang sind wir im Dienste der Bauökologie und Baubiologie aktiv und dazu haben wir einige Zahlen zusammengetragen - die großen Leute lieben nämlich Zahlen, wie schon der kleine Prinz wusste.

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