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GreenTech-Renovation
Energetische Sanierung von gläsernen Gebäuden von architektonischem Wert

Der Schwerpunkt des Projekts GreenTech-Renovation ist, innovative Lösungen zur energetischen Sanierung von architektonisch wertvollen Bauten mit hohen Glasanteil zu finden. Dafür soll ein zukunftsweisendes bauphysikalisches Konzept entwickelt werden, das den Einsatz alternativer Energieformen beinhaltet. Ein intelligentes Nutzungskonzept kann mit ökologischem und sozialem Engagement die energetischen Sanierungskonzepte verstärken und deren Nachhaltigkeit garantieren. Die 10-R der Kreislaufwirtschaft (Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle, Recover) dienen dabei als Leitlinie.

ForschungÖkobilanzen und LebenszykluskostenBauphysikSanierung

Ausgangssituation/Motivation

Die Klimapolitik sieht einen dringenden Bedarf an energetischer Sanierung von Bestandsbauten. Eine besondere Herausforderung stellen Bauten mit denkmalpflegerischem bzw. architektonischem Wert dar. Sie sind Teil unseres kulturellen Erbes und verdienen deshalb unabhängig von ihrem Schutzstatus besondere Aufmerksamkeit bei der Sanierung. Als Demonstrationsprojekt für diese Forschungsarbeit soll die Schule am Kinkplatz von Helmut Richter dienen, da bei diesem Gebäude exemplarisch sehr viele Themen zur sinnvollen energetischen Sanierung bearbeitet werden können.

Inhalte und Zielsetzungen

Das Ziel des Projekts "Green-Tech Renovation" ist es, innovative Lösungen zur energetischen, ökologischen und sozialen Revitalisierung von architektonisch wertvollen Bauten mit hohen Glasanteil aufzuzeigen und die entwickelten Konzepte zu bewerten. Diese Konzepte sollen ein breites Themenspektrum abdecken und innovative Ansätze verfolgen.

Es werden Querverbindungen zu aktuell laufenden Initiativen auf europäischer Ebene hergestellt, da das gegenständliche Sondierungsprojekt diese auf mehreren Ebenen trefflich erfüllt.

Die Themen

  • CO2-Einsparung,
  • Kreislaufwirtschaft,
  • Sanierung eines herausragenden, anspruchsvollen Gebäudes,
  • angepasstes Nutzungskonzept,
  • Innovation,
  • Einsatz erneuerbarer Energie,
  • Bauwerksbegrünung sowie
  • Nutzer:inneneinbindung

werden im Projekt adressiert.

Methodische Vorgehensweise

Internationale Referenzprojekte werden analysiert, um verwertbar strukturierte und vergleichbare Daten zu generieren. Das Revitalisierungskonzept soll darauf aufbauend holistisch entwickelt, aber die Maßnahmen für die unterschiedlichen Teilbereiche des Objekts in einzelne Komponenten zerlegt werden. Durch die Aufgliederung im Sinne einer „Mustersprache" in Bereiche, Bauteile und Komponenten werden auch Erkenntnisse aus Teilbereichen wertvolle verwertbare Daten für vergleichbare Projekte liefern.

Die 10-R der Kreislaufwirtschaft (Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle, Recover) und ein noch zu erstellender Leitfaden zur „Kreislaufwirtschaft im Hochbau" für den Bestand werden zur Strukturierung der Vorgehensweise herangezogen.

Die energetische Sanierung soll unter dem Einsatz erneuerbarer Energien z.B. Photovoltaik und Umgebungswärme in Kombination mit Solarthermie zur Regenerierung der Erdsonden im verfügbaren Rahmen erfolgen. Dafür wird ein zukunftsweisendes bauphysikalisches Konzept mit Speichermöglichkeiten und dem Ziel entwickelt, Energie optimal lokal zu nutzen und CO2 zu vermeiden sowie den Energieverbrauch und somit die Erhaltungskosten stark zu senken.

Die adäquate Gebäudenutzung stellt eine zentrale Frage bei der energetischen Sanierung dar, da sie zu zielgerichteten, effizienten und im Sinne von „Reduce" minimierten Baumaßnahmen führt. In der Analyse- und Planungsphase werden ff. wesentliche Fragen gestellt:

  • Was sind die architektonischen Qualitäten des Gebäudes bzw. der Gebäudezonen?
  • Welche Nutzung entspricht diesen Qualitäten am besten und ist mit minimalinvasiven Eingriffen dafür geeignet?

Im Forschungsprojekt sollen dem Gebäude entsprechende adäquate Nutzungsmöglichkeiten untersucht werden. Die vorgeschlagene Vorgangsweise, aufbauend auf den räumlichen Qualitäten und den darin technisch machbaren, sinnvollen Maßnahmen, passende Nutzungen zu finden, stellt eine Umkehrung der üblichen Praxis dar. Effiziente, minimierte bauliche Eingriffe eröffnen großes Einsparpotential im Materialeinsatz, CO2-Ausstoß und in den Kosten. Begrünung als Synergiemaßnahme spielt bei dem Projekt eine verbindende Rolle.

Das Projekt adressiert folgende Ziele:

  • Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und Forschungsinstitute,
  • intelligenter Energielösungen und Beitrag zur Entwicklung resilienter Städte und Stadtteile.

Erwartete Ergebnisse

Die Erkenntnisse des Forschungsprojektes sollen in einer Handlungsempfehlung für ein Sanierungskonzept der ehemaligen Schule am Kinkplatz zusammengefasst werden. Zudem werden die in Varianten entwickelten Lösungen für zukünftige Projekte eine wertvolle Grundlage liefern.

Die Strategien werden so aufbereitet und strukturiert, dass sie bei weiteren Revitalisierungsprojekten von schützenswerten Bauten mit hohem Glasanteil angewandt werden können. Eine Handlungsanleitung wird aufbauend auf dem Leitfaden zur Kreislaufwirtschaft im Hochbau für Folgeprojekte zur Verfügung stehen.

Projektteam

Architekten Tillner & Willinger ZT GmbH (Projektleitung)

IBO - Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH

Technische Universität Wien, Forschungsbereich für Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau

Fachhochschule Technikum Wien, Kompetenzfeld für Erneuerbare Energiesysteme

GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations GmbH

vertical farm institute

École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), Laboratorium für Techniken und Denkmalpflege moderner Architektur

Hubmann Vass Architekten

Forschungszeitraum

August 2021 – November 2022

Fördergeber

»Stadt der Zukunft« ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMK von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (AWS) und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) abgewickelt.

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BMK
Stadt der Zukunft
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Kontakt

© Manfred Seidl
© Mischa Erben